Mittwoch, 30. März 2016

Das Erklimmen des Vulkans

Hey ihr Lieben.

Ja, nach meinem Südinselurlaub ist hier wieder der Alltag eingekehrt. Es war eigentlich geplant, dass ich nochmal übers Wochenende weggehe, da ist mir aber leider klein Toby dazwischengekommen. Der kleine Hund hat ein Stück Plastik verschluckt, das sich schließlich im Darm festgesetzt hat. Er musst operiert werden und ein Teil des Darms wurde entfernt. Da meine Gastfamilie um diese Zeit auf eine Hochzeit musste, bin ich mit Toby daheim geblieben. Jetzt gehts ihm wieder gut. (:

Am 19.3. war es dann endlich so weit! Mein Gastvater ist mit mir hoch auf den Mount Taranaki geklettert. Einen echten Vulkan, der noch nicht als erloschen zählt und neben dem ich wohne! Ja, okay, er ist das letzte Mal 1800 irgendwas ausgebrochen, aber er soll definitiv mal wieder ausbrechen. Nun gut, da man im Schnitt 10 Stunden für hoch und wieder runter braucht ist mein Gastvater mit mir ganz früh los.
Mount Taranaki ist ca. 2500m hoch. Wir sind auf ca. 900 gestartet. Der Weg ist ca. 6,5 Kilometer lang. 1500 Höhenmeter und 6,5 Streckenkilometer. Jetzt kann man sich vielleicht mal vorstellen wie steil die ganze Sache ist.

Um 5:30 Uhr sind wir von daheim losgefahren. Da es dunkel war, hab ich eine Kopflampe bekommen, die ich wirklich für die ersten 1 1/2 Stunden gebraucht hab. Mit in unserem Wanderteam war einer von Steves Kollegen aus dem Alpine Rescue Club, der ebenfalls in Begleitung von Nicht-Bergsteigern war. Ein Mann und sein Sohn. Na gut. Es ging los mit langezogenen Treppen die gleich schonmal die Oberschenkelmuskeln beansprucht haben.

Nach einer Weile kamen wir zu einem Schild: Der Pfad endet hier. Das folgende Gebiet ist nicht als Aufstieg gedacht. Wir ignorieren das einfach und laufen weiter. Ja, wir haben nicht den üblichen Aufstiegsweg genommen, den alle Touristen laufen, sondern den "alten" Pfad, der früher als Aufstieg genutzt wurde. Ja, und so sah der Pfad auch aus. Nämlich fast nicht verhanden. Alles war zugewachsen mit Gestrüpp und Grün. Außerdem musste ich mehr als einmal die Wanderstöcke weglegen um mit den Händen an steileren Steinstücken hochzuklettern. Das Problem war, es war früher morgen und wir waren in Wolken. Es war feucht. Und das Gestrüpp war nass. Innerhalb von 30 Sekunden war alles unterhalb meiner Hüfte durchnässt und es wurde kalt. Nach 20min durch dieses Grün hab ich mal kurz die Schuhe ausgezogen, um die Gefühlt 10 Liter Wasser aus meinen Schuhen zu leeren und meine Socken auszuwringen. Nach 45min-1 Stunde war dann dieses Stück geschafft. Jetzt wurde es kälter, Also Regenjacke, Mütze und Handschuhe an und weiter gehts.

Die nächste Hürde war laufen auf einer Mischung aus alter Vulkanasche, Erde und Stein. Das war ziemlich "lustig". Für alle 2 Schritte die du machst, rutschst du einen wieder zurück. Zum Glück war dieses Stück nicht zu lang und wurde durch Gras und Stein abgelöst. Man kam auch langsam über die Wolken, mehr in das "offene" des Berges, sprich es wurde windig.

Die Gradzahlen sanken immer weiter und ich hab einfach nur noch noch auf ein paar Sonnenstrahlen gehofft, dass meine Hose und meine Schuhe endlich trocknen konnten. Und ja da kam die liebe Sonne. Da es Morgen war, war sie auch schön angenehm und nicht zu warm. Der Weg war jetzt sehr steinig und einen Weg sieht man schon lang nicht mehr. Ohne einen Bergführer wäre man hoffnungslos verloren. Nach einer gefühlten Ewigkeit (Ich schätze 3 1/2 Stunden) waren wir dann wieder zurück auf dem öffentlichen "Weg". Jetzt kam wohl das anspruchsvollste Stück, das ich je gewandert bin.

Man hatte nur noch Gestein vor sich, und dieses Gestein ging nahezu senkrecht nach oben. Und da sollte man hoch. Yippie! Stöcke konnte man eigentlich vergessen. Hände und Füße waren gefragt! Das Problem war, es gab keinen festen Weg, du musstest dir deinen Weg da hoch suchen. Dieses Stück war eine Stunde und es war wirklich nicht viel Wegstrecke aber einfach unglaublich viele Höhenmeter. Meine Beine fingen an zu Zittern und langsam gings dann mit der Kraft zu ende, ABER man meckert ja nicht. Keine Schwäche zeigen. Und dann war er plötzlich da, der Krater des Vulkans! Schneebedeckt.

Erstmal war ich ja total happy, aber dann hieß es ich muss nochmal en bissle weiter um wirklich zum Gipfel zu kommen. Oh je. Ich sah schon das letzte Stück, das wieder keinen festen Weg hatte und aus diesem tollen Erd/Asche/Steingemisch bestand, bei dem man im schlechtesten Fall den ganzen Weg wieder runterruscht. Nach 5 Stunden war es dann endlich so weit! Ich war auf dem Gipfel und hatte eine wunderschöne Sicht auf meine Ganze Region Taranaki.

Da es verdammt kalt da oben, was hieß: schnell was futtern, Bilder machen und wieder runter.
Auch runter ging es nicht auf dem eigentlichen Weg. Dieses Mal konnten wir dieses rutschende Aschegemisch nutzen um wirklich runter zu "gleiten" und absichtlich zu rutschen. Es hat so Spaß gemacht und es hat einen schon ein paar Mal hingeschmissen aber es ging wirklich gut voran.

Was soll ich sagen, nach 3 Stunden waren waren wir wieder unten. 8 Stunden rauf und runter: Mein Gastvater war ziemlich stolz auf mich und hat gesagt das wäre eine super Leistung! Ich war auch sehr stolz auf mich und ich war kaputt. Auf dieser Wanderung hatte ich alles. Wolken, Sonne, Wind, Regen, Minusgrade, Gras, Stein und es ging durchgehende bergaufwärts! Nicht mal ein bisschen Eben oder ein bisschen runter ... ne ne. Die ganze Zeit hoch! Ich muss sagen diese Wanderung war eine Herausforderung, aber nicht die schwerste Wanderung die ich je gemacht habe, da ich einen sehr netten und abgehärteten Bergführer in Bayern kenne, der mich schon auf Touren mitgenommen hat, die sich keiner Vorstellen kann.

Hier jetzt noch ein paar Bilder als Einblick:


































Die Bergführer! Rechts Steve








Ganz oben auf dem Gipfel!




Nunja, was soll ich sagen ich mach jetzt erst mal wieder Urlaub! Am 1.4. kommen meine Eltern nach Neuseeland und am 4. dann mein lieber Freund. Wir reisen dann zusammen 2 Wochen in der Nordinsel herum. Ich meld mich wieder danach! ;)

Bis dann,

Julia

P.S.: Ostern war ja auch noch ... kommt noch ein Post dazu. ;)

Samstag, 26. März 2016

Südinselabenteuer - Zurück in die Zivilisation

Hey ihr Lieben.

21. Februar

Und es geht nach Christchurch!


Dort endet unsere Reise mit Stray. Wir kamen morgens um 10 Uhr dort an. Dann hieß es erstmal Hostel finden und ein wenig die Stadt erkunden. Christchurch wurde 2011 durch ein riesiges Erdbeben komplett zerstört und es sieht noch immer so aus ...






Wir haben auch im Museum vorbeigeschaut.














22. Februar

Morgens ging der Flug nach Wellington, in die liebe Hauptstadt.


In Wellington sind wir das Cable Car gefahren, durch den Boatnischen Garten gelaufen und am Hafen entlang.


















































































Und das wars! Am 23. gings mit dem Bus zurück nach New Plymouth. (:
Bis zum nächsten Post. 


Julia